Auswahl eines Anlageprodukts

Als Anfänger stellt man sich irgendwann die Frage, in welches Anlageprodukt man investieren sollte. Denn schließlich gibt es da so einige, wie Aktien, Fonds, ETFs, Anleihen, Zertifikate… Jede dieser Anlagemöglichkeiten hat einige Vor- und Nachteile. In dem folgenden Artikel möchte ich dir genau zeigen, welche Möglichkeiten es gibt und welche sich am besten für Anfänger eignen.

Wo kann man investieren?

Zur heutigen Zeit gibt es unzählige Möglichkeiten Geld zu investieren. Doch welche ist nun die Beste? Erstmal kann man sagen, dass es nicht „die Beste“ Möglichkeit gibt. Jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse, daher gilt es zuerst herauszufinden, auf welche Dinge man Wert legt. Sind dir Sicherheit, hohe Rendite, geringes Risiko oder hohe Bonität wichtig? Wie bereits erwähnt hat jede Anlagemöglichkeit ihre Vor- und Nachteile. Um dir erstmal einen groben Überblick über die beliebtesten Anlageprodukte zu zeigen, habe ich im Folgenden alle zusammengefasst.

Beliebte Anlagemöglichkeiten:

  • Aktien
  • Anleihen
  • Fonds
  • ETFs (Exchange Traded Funds)
  • Derivate
  • Devisen
  • Optionen
  • Rohstoffe
  • Zertifikate

Diese Anlagemöglichkeiten sind die gängigsten und beliebtesten unter den Anlegern. Einige kennst du vielleicht bereits, andere noch nicht. Aber keine Sorge, später gehe ich noch genau auf jede Einzelne ein. Außerdem zähle ich dir alle Vor- und Nachteile auf.

Welcher Anlagetyp bist du?

Grundsätzlich sollte man sich zuerst überlegen, auf welche Dinge man besonders Wert legt. So kann man anschließend entscheiden, welche Anlagemöglichkeit dazu geeignet ist. Der eine möchte vielleicht besonders gute Rendite erzielen und ist dazu bereit ein größeres Risiko einzugehen. Der andere wiederum, legt viel Wert auf Sicherheit und möchte, dass sein Geld zu jedem Zeitpunkt verfügbar ist. Jeder hat seine eigenen Ansprüche, gut dass es so viele unterschiedliche Anlagemöglichkeiten gibt. Die folgenden Fragen solltest du für dich beantworten, um herauszufinden welcher Anlagetyp du bist.

  • Möchte ich die bestmögliche Rendite erzielen oder genügt mir der Durchschnitt?
  • Wie viel Risiko bin ich bereit einzugehen?
  • Möchte ich eine hohe Sicherheit?
  • Brauche ich mein Geld in nächster Zeit?
  • Mit wie starken Kursschwankungen kann ich umgehen?

Ganz klar ist, dass man nicht alles haben kann. Es wäre schlechthin unmöglich die bestmögliche Rendite zu erzielen, das geringste Risiko, die höchste Sicherheit und fast keine Kursschwankungen zu haben. Daher muss man abwiegen, auf welche Dinge man besonders Wert legt. Ist man zum Beispiel bereit ein höheres Risiko einzugehen, so kann auch eine überdurchschnittliche Rendite erzielt werden. Legst du auf eine Sache Wert, so resultieren daraus die anderen. Hast du nun alle Fragen für dich beantwortet, weißt du also welcher Anlagetyp du bist. Jetzt bist du bereit, das richtige Anlageprodukt für dich zu finden. Im Folgenden werde ich objektiv auf alle Vor- und Nachteile der jeweiligen Anlagemöglichkeiten eingehen.

Die gängigsten Anlageprodukte

Aktien

Aktien sind, wie du vielleicht weißt Anteilsscheine an Unternehmen. Kauft man also eine Aktie, so besitzt man einen kleinen Teil des Unternehmens beziehungsweise des Grundkapitals. Jedoch ist man als Aktionär nicht nur am Grundkapital beteiligt. Viele Aktiengesellschaften schütten außerdem quartalsweise oder jährlich einen Teil des Jahresgewinns in Form von Dividenden aus. Das ist somit bereits ein Vorteil, denn so hat man die Möglichkeit, sich ein passives Einkommen aufzubauen. Ein Nachteil ist jedoch, dass es einiges an Wissen und Zeit benötigt, um eine Aktie richtig zu bewerten.

Vorteile:

  • Leicht verständliches Investment
  • Passives Einkommen durch Dividendenrendite möglich

Nachteile:

  • Wissen, Erfahrung und Zeit für die Bewertung nötig
  • Diversifizierung nur durch verschiedene Aktien möglich

Anleihen

Anleihen sind wie Aktien, Fonds und ETFs auch Wertpapiere. Einfach gesagt vergibt man als Anleihen Besitzer „Kredite“. Das heißt, man verleiht Geld an Staaten oder Unternehmen und erhält dafür Zinsen. Also eigentlich genau wie eine Bank, wenn sie einen Kredit vergibt. Im Vorhinein wird dazu bereits Laufzeit und Zinssatz festgelegt. Anleihen gelten in der Regel als sehr sicher und sind daher eine beliebte Alternative zu den üblichen Anlageprodukten. Jedoch muss man zum Thema Sicherheit und Risiko sagen, dass es auch hier Ausnahmen gibt. So sind zum Beispiel mit der griechischen Staatsschuldenkriese, seit 2010 die Kurse griechischer Staatsanleihen stark gefallen.

Vorteile:

  • „sicheres“ Anlageprodukt
  • Feste Laufzeit und Zinssatz

Nachteile:

  • Geringere Rendite im Vergleich zu Aktien

Fonds

Ein Fonds ist eine weitere gute Möglichkeit Geld anzulegen. Man kann sich einen Fonds wie einen großen Topf vorstellen. In diesem Topf geben die Anleger ihr Geld, welcher von einem Fondsmanager verwaltet wird. Der Fondsmanager versucht nun das Geld so zu investieren, dass er möglichst hohe Rendite erwirtschaftet. Da der Fondsmanager auch irgendwie bezahlt werden muss, wird eine jährliche Gebühr erhoben. Es gibt verschiedene Arten von Fonds, wie Aktienfonds, Anleihenfonds und Immobilienfonds oder auch gemischte Fonds.

Vorteile:

  • Gute und einfache Diversifikation
  • Einfaches Investment für Anfänger
  • Investition bereits mit sehr wenig Kapital möglich

Nachteile:

  • Höhere Gebühren durch aktiven Fondsmanager
  • Geringere Rendite durch hohe Diversifikation

ETFs

ETFs (Exchange Traded Funds) sind eine immer beliebter werdende Anlagemöglichkeit. Im Prinzip funktioniert ein ETF gleich wie ein Fonds, jedoch mit dem Unterschied, dass er an der Börse gehandelt wird. Somit werden die Vorteile von Aktien und Fonds miteinander vereint. Dadurch das ETFs börsengehandelt werden, wird der Kurs nicht nur täglich, so wie das bei Fonds der Fall ist, sondern andauernd ermittelt. Daher ist es möglich eins zu eins einen Marktindex abzubilden. Außerdem werden ETFs im Vergleich zu Fonds passiv gemanagt, daher ist es möglich die Gebühren möglichst gering zu halten.

Vorteile:

  • Geringe Gebühren
  • Vorteile von Aktien und Fonds vereint
  • Breite Diversifikation
  • Investition mit wenig Kapital möglich
  • Durch ihre Einfachheit bestens für Anfänger geeignet

Nachteile:

  • Geringere Rendite im Vergleich zu Aktien

Derivate

Derivate sind Finanzinstrumente, deren Wert durch ein anderes Finanzprodukt bestimmt wird. Das heißt, der Investor vereinbart mit einem anderen Interessenten, einen Vermögensgegenstand für vorher festgelegte Bedingungen in der Zukunft zu kaufen, zu verkaufen oder zu tauschen. Derivate sind vor allem im Bezug auf Rohstoffe sehr verbreitet, da sich Industrieunternehmen damit absichern. So können zukünftige Kosten genau berechnet werden und das Unternehmen ist weniger anfällig gegen unerwartete Preisentwicklungen. Derivate werden in verschiedene Gruppen unterteilt. Die gängigsten sind Futures, Optionen, Swaps und Zertifikate.

Vorteile:

  • Gute Wertsicherung für die Zukunft

Nachteile:

  • Hohes Verlustrisiko
  • Nur für erfahrene Anleger geeignet

Devisen

Eigentlich handelt es sich bei Devisen um nichts anderes als um Fremdwährungen. Auf Englisch bedeutet das so viel wie „Foreign Exchange“, daher kommt auch der Begriff Forex. Devisen sind sozusagen Forderungen auf ausländische Währungen. Diese können aus Guthaben, Schecks, Obligationen oder Wechsel bestehen. Anleger können zum Beispiel den Euro kaufen und ihn gegen den US-Dollar tauschen. Dieses Umtauschverhältnis wird als Währungskurs bezeichnet. Der Währungshandel ist grundsätzlich mit jeder Währung möglich. Für Privatanleger ist der Devisenhandel mit Finanzderivaten möglich. Das heißt, der Anleger kauft nur das Recht auf eine Währung. Der Anleger tauscht also nie wirklich physische Währungen. Dadurch wird der Handel deutlich erleichtert.

Vorteile:

  • Hohe Rendite durch Hebeln möglich
  • Kurzfristiges Investment

Nachteile:

  • Nicht wirklich für Anfänger geeignet
  • Viel Wissen notwendig
  • Höheres Verlustrisiko

Optionen

Eine Option gibt ihrem Besitzer das Recht, jedoch nicht die Pflicht, ein bestimmtes Finanzprodukt zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Das heißt, der Besitzer hätte die „Option“ zum Beispiel eine Aktie zu kaufen, wozu er jedoch nicht verpflichtet ist. Glaubt der Anleger zum Beispiel das die Aktie XYZ, welche jetzt bei 100 Euro steht, in einem Jahr bei 150 Euro stehen wird, so kann er jetzt eine Option kaufen. Hat sich seine Vermutung bewahrheitet, so könnte er jetzt die Aktie statt für 150 Euro, für nur 100 Euro kaufen. Würde sie stattdessen nur mehr bei 50 Euro stehen, so würde er seine Option natürlich nicht ausführen.

Vorteile:

  • Hohe Rendite möglich
  • Nur Rechte werden gekauft
  • Geringerer Kapitaleinsatz

Nachteile:

  • Höheres Verlustrisiko
  • Für Anfänger nur bedingt geeignet

Rohstoffe

Bei Rohstoffen handelt es sich, wie der Name schon sagt um echte Güter. Das kann zum Beispiel Erdöl, Getreide oder Metalle wie Gold, Silber und Zink sein. Natürlich gibt es aber noch viele weitere. Rohstoffe werden grundsätzlich als Termingeschäfte gehandelt. Ein Termingeschäft ist eine Vereinbarung über einen Kauf oder Verkauf einer Ware in der Zukunft. Dabei wird der Preis bereits jetzt festgelegt, die Zahlung und Lieferung erfolgt jedoch erst an einem zukünftigen Termin. Terminhandel mit Rohstoffen ist vor allem für erfahrene Anleger mit genügend Risikokapital geeignet. Industrieunternehmen welche bestimmte Rohstoffe benötigen, sichern sich mit Termingeschäften ab, um bereits vorher künftige Kosten genau zu berechnen.

Vorteile:

  • Hohe Rendite möglich
  • Gute Wertsicherung möglich

Nachteile:

  • Nur für erfahrene Anleger
  • Viel Kapital notwendig
  • Höheres Verlustrisiko

Zertifikate

Ein Zertifikat ähnelt sehr stark einer Anleihe. Das heißt, man vergibt genau wie bei Anleihen Geld an Staaten oder Unternehmen. Jedoch bekommt man bei Zertifikaten im Gegensatz zu Anleihen keinen festen Zinssatz, sondern die Teilnahme am Börsengeschäft. Zum Beispiel den gleichen Gewinn, denn der DAX in einem bestimmten Zeitraum erwirtschaftet.

Vorteile:

  • Mit einem Zertifikat lassen sich mehrere Aktien kaufen
  • Hohe Rendite möglich

Nachteile:

  • Höheres Verlustrisiko
  • Emittentenrisiko

Diese Anlageprodukte eignen sich für Anfänger

In dieser kurzen Auflistung der beliebtesten Anlageprodukte, habe ich dir alle Vor- und Nachteile aufgezählt. Aber welche Anlagemöglichkeit ist nun für Anfänger geeignet? Wie du vielleicht schon festgestellt hast, eignet sich nicht jedes Anlageprodukt für Anfänger. Ich empfehle dir für den Anfang einen monatlichen ETF Sparplan zu eröffnen. ETFs bieten vor allem für Anfänger eine gute Möglichkeit an der Börse zu investieren. Sie vereinen alle Vorteile von Aktien und Fonds. Außerdem kann man dadurch mit nur einem ETF, in die gesamte Weltwirtschaft investieren. Zudem erspart man sich einiges an Zeit, welche man für die Bewertung einer einzelnen Aktie brauchen wurde. Ein weiterer Vorteil sind die geringen jährlichen Kosten durch das passive Management. ETFs eigenen sich also besten für Anfänger und bieten eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit mit dem Investieren zu beginnen.

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