Grundbegriffe an der Börse

Um an der Börse zu investieren, ist es nötig einige Grundbegriffe zu kennen. Denn wie bei so vielen Dingen, sollte man auch an der Börse zuerst die Basics lernen um sich danach vertiefen zu können. Diese Grundbegriffe sind das Fundament für deinen Erfolg an der Börse. Um nur mal einige zu nennen: Depot, DAX, Baisse, Anleihen, Marktkapitalisierung… Einige dieser Begriffe hast du vielleicht noch nie gehört. Aber keine Sorge, in diesem Artikel möchte ich dir einfach und verständlich die wichtigsten Begriffe der Börse erklären.

Aktien

Aktien sind Anteilsscheine an einer Aktiengesellschaft. Kauft man eine Aktie, besitzt man einen kleinen Anteil des Unternehmens beziehungsweise des Grundkapitals. Man kann sich das ganze gut an einer Torte vorstellen. Wenn du ein Tortenstück (Aktie) kaufst, gehört dir somit ein Teil der ganzen Torte (Unternehmen). Aktionäre (Besitzer von Aktien) sind aber nicht nur anteilig am Unternehmen beteiligt. Viele Aktiengesellschaften schütten auch einen Teil des Jahresgewinns an die Aktionäre in Form von Dividenden aus.

Aktienkurs

Aktien werden auf den Börsen zu unterschiedlichen Preisen gehandelt. Die Preise, also der Aktienkurs ergibt sich durch Angebot und Nachfrage. Je höher die Nachfrage, desto höher der Preis. Das gleiche gilt natürlich umgekehrt. Daher können Aktienkurse sehr stark schwanken, dazu reichen schon oft kleine positive oder negative News der Aktiengesellschaft.

Anleihen

Anleihen sind wie Aktien, Fonds und Derivate auch Wertpapiere. Einfach gesagt vergibt man als Anleihen Besitzer „Kredite“. Das heißt, man verleiht Geld an Staaten oder Unternehmen und dafür erhält man Zinsen. Sozusagen wie, wenn eine Bank einen Kredit vergibt. Im Vorhinein wird bereits die Laufzeit und der Zinssatz festgelegt. Anleihen können eine gute Alternative zu den üblichen Anlageprodukten bieten, da sie als sehr sicher gelten.

Börse

Die Börse kann man sich wie ein großer Marktplatz vorstellen. Hier treffen sich Käufer und Verkäufer um zu handeln. Der Preis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Die meisten Aktien werden heute aber nicht mehr direkt bei echten Börsen, sondern Online über einen Broker gehandelt. Das System bleibt aber dennoch das gleiche. Gibt es zum Beispiel mehr Käufer als Verkäufer, steigt der Kurs. Anders rum, gilt das umgekehrte. Jede größere Stadt hat meistens eine eigene Börse. In Deutschland gibt es zum Beispiel die Frankfurter Börse, Stuttgarter Börse, Berliner Börse und noch einige weitere. Zudem gibt es auch reine elektronische Börsen wie die Xetra in Deutschland oder die Nasdaq in den USA.

Bullen- und Bärenmarkt

Häufig hört oder liest man von einem Bullen- oder Bärenmarkt. Grundsätzlich ist es eigentlich ganz einfach. Man spricht zum Beispiel von einem Bullenmarkt, wenn die Aktienkurse über einen längeren Zeitraum steigen. Das war zum Beispiel von 2009 bis 2010 der Fall, denn der DAX ist von circa 4000 auf 7000 Punkten geklettert. Bei einem Bärenmarkt wäre das Gegenteil der Fall, also fallende Kurse. Oft wird das auch als Hausse und Baisse bezeichnet. Was auf Französisch so viel wie Anstieg (Hausse) und Sturz (Baisse) bedeutet.

Broker

Ein Broker führt im Auftrag von Anlegern Börsengeschäfte durch. Möchte man Wertpapiere an der Börse kaufen, ist dies über einen Broker möglich. Hinter dem Broker stecken in allen Fällen richtige Banken oder sogenannte Direktbanken. Auch Wertpapierdepots werden von einem Broker verwaltet. Als Anleger gibt man den Broker die gewünschten Kauf- und Verkaufsaufträge weiter. Der Broker versucht dann diese an der Börse auszuführen. Er ist also sozusagen die Verbindung zwischen Anleger und Börse. Für diese Leistungen erhebt der Broker Gebühren, welche je nach Broker variieren können.

Bekannte Broker:

• Comdirekt
• Degiro
• Flatex
• ING DiBa
• Onvista
• Easybank
• Hellobank

Depot

Ein Depot ist sozusagen ein Konto für Aktien. Auf diesem Konto sind alle Aktien, die sich aktuell im Besitz einer Person befinden. Ein guter Vergleich ist hierbei ein Geldkonto. Der einzige Unterschied ist, dass man hier statt Geld, Aktien findet. Kauft man eine Aktie, wird dies im Depot eingetragen. Früher hingegen bekam man noch eine Art Urkunde ausgehändigt, die den Besitz einer Aktie bestätigte. Neben Aktien können sich in einem Depot auch Anleihen, Fonds, ETFs oder Derivate befinden.

Dividende

Die Dividende oder auch Dividendenrendite ist sozusagen eine Bonuszahlung des Aktienunternehmens an die Aktionäre. Somit bekommen alle Aktienbesitzer einen Teil des Unternehmensgewinns ab. Jedoch ist kein Unternehmen dazu verpflichtet eine Dividende auszuzahlen. Die Höhe der Dividende wird am Tag der jährlichen Hauptversammlung festgelegt und einige Tage später an die Aktionäre ausgezahlt. Einige Unternehmen bezahlen schon seit Jahrzehnten eine Dividende aus, welche meist auch jährlich erhöht wird.

DAX

DAX ist die Kurzform für „Deutscher Aktien Index“. Er ist der wichtigste Index Deutschlands und somit auch der Leitindex. In Amerika ist das der Dow Jones. Der DAX beinhaltet die 30 größten und umsatzstärksten Aktienunternehmen Deutschlands. Derzeit beinhaltet er unter anderem zum Beispiel: Adidas, Bayer, Daimler, Volkswagen, Deutsche Bank und Henkel. In der Fachsprache werden die im DAX enthaltenen Unternehmen auch oft Blue Chips genannt. Der DAX Stand wird in Punkten gemessen und angeben. Er gibt vor allem einen guten Überblick über den aktuellen Aktien- und Börsenstand in Deutschland.

Fonds

Fonds ist die Kurzfassung von Investmentfonds. Einen Investmentfonds ist ebenfalls eine Möglichkeit Geld anzulegen. Man kann sich einen Fonds folgendermaßen vorstellen: Viele Anleger geben gemeinsam ihr Geld in einem großen Topf, dieses Geld wird dann von einem Fondsmanager betreut. Das Ziel des Fondsmanagers ist es natürlich das Geld so zu investieren, dass er möglichst viel Gewinn erwirtschaftet. Es gibt Fonds welche in Aktien, Anleihen oder Immobilien beziehungsweise auch gemischt investieren. Da der Fondsmanager irgendwie bezahlt werden muss, wird eine jährliche Gebühr erhoben.

Index

Ein Index beinhaltet eine festgelegte Anzahl von Aktien. Er fasst die Kursentwicklungen aller enthaltenen Aktien zusammen und macht sie somit besser vergleichbar. Der größte und bekannteste Index Deutschlands ist der DAX. Ein weiterer Vorteil von Indizes (Mehrzahl Index) ist, dass sich damit die aktuelle Gesamtlage der Börsenwelt gut ablesen lässt. Zudem sind Indizes auch leicht zu verfolgen, da sie in den täglichen Zeitungen und News gezeigt werden.

Wichtigste Aktienindizes:

• DAX (Deutschland)
• SMI (Schweiz)
• Euro STOXX (Europa)
• S&P 500 (USA)
• Dow Jones (USA)
• Nasdaq (USA)
• Nikkei (Japan)
• MSCI World (Weltweit)
• MSCI World Emerging Markets (Schwellenländer)

Marktkapitalisierung

Die Marktkapitalisierung bezeichnet in Zahlen den aktuellen Börsenwert einer Aktiengesellschaft. Sie wird berechnet, indem die Anzahl der Aktien mit dem aktuellen Aktienkurs multipliziert wird. Gibt es zum Beispiel von der Aktie XYZ 10 Millionen frei verfügbare Aktien und der aktuelle Kurs beträgt 10 Euro, so liegt die Marktkapitalisierung der Aktie bei 100 Millionen Euro. Wichtig ist, dass bei der Berechnung nur Aktien die sich im freien Umlauf befinden berücksichtigt werden. Also nur die Aktien die an der Börse gehandelt werden und sich nicht im Besitz des Unternehmens selbst befinden.

Rendite

Die Rendite kann man einfach gesagt mit dem Gewinn gleichsetzen. Also wie viel Gewinn man mit einer bestimmten Investition erzielt hat. Sie wird meist in Prozent angegeben und häufig wird auch von einer jährlichen Rendite gesprochen. Zum Beispiel hat man in diesem Jahr mit der Aktie XYZ eine Rendite von 20 % erwirtschaftet.